von Gisèle Favre (1912-2007)
aus der Vatikankirche, Expo Brüssel1958, Sakramentskapelle Ehe
Foto: Max Schulz 2019
Das Wandbild setzt sich in seinem Hauptteil aus 15 quadratischen Bildern auf glasierten Kacheln zusammen, die abstrahierend auf das Sakrament und das empfangende Paar, dann auf das Leben in einer Ehe im Zusammenhang einer Familie verweisen, durchsetzt und umrahmt von Pflanzen, menschengemachten Dingen und Ornamenten.
Kapelle des Sakraments der Ehe, Vatikankirche Expo 1958.
Foto: Website Gisèle Pinsard, giselepinsard-les4potiers.fr
Gisèle Favre, Tochter der Malerin Marie-Thèrès Lanoa und des Malers P.A. Favre, seit 1939 verheiratete Pinsard, arbeitete hauptsächlich mit Keramik, im damaligen Verständnis als artisan-artiste, als Handwerkerin und Künstlerin zugleich, und sie sah sich in der Tradition italienischer Fayencerien der Renaissance. Sie führte ein Atelier für keramische Arbeiten mit dem Namen „Les 4 Potiers“, gelegen im Haus ihres Mannes, des Architekten Pierre Pinsard, in Paris. Ihre Entwürfe verwendete sie hauptsächlich für glasierte Kacheln und Kachelflächen, die in öffentlichen Gebäuden wie Kirchen, Banken oder Cafés, aber auch in privaten Räumen, vor allem Küchen, eingesetzt wurden. In großem Umfang entwarf sie auch Haushalts-Gebrauchskeramik, z.B. für Primavera, das Kunstmagazin von Printemps. Zu einem weiteren Werk der Künstlerin in der Liebfrauenkirche siehe auch Juwel 07.
Alle französischen Künstlerinnen und Künstler der Vatikankirche waren persönlich verbunden mit Pierre Pinsard (1906 –1988), der wichtige Aufgaben bei der Expo 1958 hatte: Einrichtung des französischen Pavillons und Architekt der Sakramentskapelle in der Vatikankirche. Pinsard war 1953 einer der Architekten eines wegweisenden sakralen Baus in Lille, des Konvents der Dominikaner gewesen.
Literatur:
https://giselepinsard-les4potiers.fr/biographie (2014, abgerufen 19.02.2019).
http://pierrepinsard.fr/biographie (abgerufen 19.02.2019)
Agnès Rosenstiehl: Mitteilung per Email vom 14.04.2019.