Faltwerkwände aus Kunststoff

Die Faltwerkwände in der Oberkirche sind sozusagen das "Kronjuwel" der Liebfrauenkirche. Immer wieder sind Besuchende erstaunt und fasziniert von der einmaligen Wirkung, die von ihnen ausgeht. Je nach Sonnenstand und Witterung changiert das Tageslicht im Inneren und sorgt so für ein ganz besonderes Raumerlebnis.

Faltwerkwaende mit Ausstellung

Foto: Blick von der Empore

Die beiden Wände aus glasfaserverstärktem Plexiglas ähneln einem überdimensionalen gerafften Vorhang. Sie sind aufgebaut aus einander ähnlichen Trapezen und gleichschenkligen Dreiecken, die versetzte und erhabene Formen bilden. Das durchscheinende Plissee akzentuiert die Architektur des béton brut ("roher Beton").

Faltwerkwaende mit Publikum

Foto: Bei einer Veranstaltung

Die akustischen Eigenschaften der Konstruktion und des Materials können mit denen von Auskleidungen in Tonstudios verglichen werden. Sie sorgen für harmonischen Klang und kurzen Nachhall, was für einen Kirchenraum dieser Größe ungewöhnlich ist. Akustische Musikinstrumente und Stimmen kommen besonders gut zur Geltung.
In den einzigartigen Faltwerkwänden verbinden sich Mathematik und Kunst, Technik und Sinnlichkeit.

Literatur:
Euskirchen, Claudia: Unterschutzstellungsurkunde für die Liebfrauenkirche Duisburg Mitte, Begründung, Duisburg 2005.
Hermanns, Toni: Die neue Liebfrauenkirche, in: Kath. Pfarramt Liebfrauen, Festschrift zur Kirchweihe Liebfrauen und Minoriten 1961, Duisburg 1961, S. 12-14.
Lang, Gundula: Der Architekt, die Kirche und die Göttin. Zum Bau der Liebfrauenkirche in Duisburg von Toni Hermanns, in: Stevens, Ulrich, u.a. (Hrsg.): Denkmal-Kultur im Rheinland. Festschrift für Udo Mainzer zum 65. Geburtstag, Worms 2010 (Arbeitshefte der rheinischen Denkmalspflege, Band 75), S. 334-341.