Von der Donau an den Rhein
Konzertabend zum Abschluß der Kroatischen Tage 2023 mit Folklore, Tanz und Kostümen.
Duisburgs Kroaten laden zum Mitfeiern ein.
Sa. 10. 6. 23, 18.30 - 20.30 Uhr. Eintritt: 15 €.
Die Tamburica-Gruppe 'Allegro' aus Vukovar
Die Kroaten sind ein lebenslustiges Volk. Und wenn es einen Anlass zum Feiern gibt, dann sind die Menschen aus dem kleinen Land an der Adria schnell dabei. Um in diesem Sommer die „Kroatischen Tage“ auszurufen, haben die Duisburger Kroaten drei Jubiläen zum Anlass genommen. Ihr Kulturverein, der Bund der Kroaten e.V. Duisburg, wird 30, sein aktivster Zweig, die Folkloregruppe ADRIA, wird 20 Jahre alt und das kleine Land am Adriatischen Meer wurde vor zehn Jahren in die EU aufgenommen. Kroatien gehört seit dem 1. Januar nach Einführung des Euro und nach dem Beitritt zum Schengenraum sogar zum engsten Kern der EU.
Unter normalen Umständen wird man Kroaten auf der Straße als solche nicht erkennen. Anders ist das, wenn zum Beispiel die kroatische Fußballnationalmannschaft spielt. Dann wird man sie in ihren Trikots mit dem rot-weißen Schachbrettmuster kaum übersehen. In Duisburg hält seit 30 Jahren der Bund der Kroaten e.V. Duisburg die kroatische Fahne hoch. Gegründet Anfang der 1990er Jahre, um unter anderem Hilfe für die vom Krieg gebeutelten Menschen in der Heimat zu organisieren, widmet er sich in den letzten Jahren schwerpunktmäßig der Pflege der kroatischen Kultur hier vor Ort in Duisburg. Seit 20 Jahren treffen sich unter der Leitung von Tanja Maleš-Krznar bis zu 30 Frauen und Männer, um die unterschiedlichsten Tänze und Lieder aus der reichen Schatzkammer des kroatischen Kulturerbes einzustudieren.
Zu den Jubiläen sind drei Veranstaltungen von Donnerstag, dem 8. Juni, bis Samstag, dem 10. Juni 2023, geplant. Die Kroatischen Tage 2023 beginnen am Donnerstag, dem 8. Juni, um 18 Uhr mit der Filmprojektion von „Dora – Flucht in die Musik“ im Filmforum am Dellplatz. Die mehrfach preisgekörnte Dokumentation von Kyra Steckeweh und Tim van Beveren zeichnet das Leben der kroatischen Komponistin Dora Pejačević (1885-1923) nach, die lange in Vergessenheit geraten war und jetzt langsam wiederentdeckt wird.
Die kroatische Komponistin Dora Pejacevic
Am Freitag, dem 9. Juni, um 19 Uhr findet in der VHS im Stadtfenster die Veranstaltung „Schatzkammer ADRIA – Traditionelle kroatische Trachten aus zehn Regionen“ statt. In ihrem 20jährigen Wirken hat die Folkloregruppe ADRIA nicht nur ein reichhaltiges Repertoire an tradierten kroatischen Tänzen und Liedern erarbeitet, sondern auch die zugehörigen Trachten teils selbst hergestellt, teils erworben. Dieser bunte „Schatz“ soll an diesem Abend einem interessierten Publikum vorgestellt werden. Aus jeder präsentierten Region soll auch ein traditionelles Lied erklingen.
Tanja Maleš Krznar mit der Folklore-Gruppe ADRIA
Höhepunkt und Abschluss der diesjährigen „Kroatischen Tage“ bildet das Konzert „Von der Donau an den Rhein“ am Samstag, dem 10. Juni 2023, ab 18.30 Uhr in der Liebfrauenkirche am König-Heinrich-Platz. Hier werden nicht nur ADRIA sowie befreundete Folkloregruppen aus Gelsenkirchen und Köln auftreten, sondern auch die Tamburicagruppe „Allegro“ aus dem slawonischen Vukovar. Slawonien im Nordosten Kroatiens gilt als dessen Kornkammer. Wie die meisten anderen Regionen Kroatiens hat sich auch in Slawonien ein eigener Folklorestil herausgebildet. Die Musik wird geprägt von Saiteninstrumenten, wobei die Langhalslaute „Tamburica“ hier im Wahrsten Sinne des Wortes den Ton angibt. Durch beide Abende führen der kroatische Radio- und TV-Moderator Frano Ridjan und die Leiterin von ADRIA, Tanja Maleš-Krznar.
Die Kroaten unterstreichen mit ihrer reichhaltigen Kultur nicht nur die Vielfalt in der Europäischen Union, sondern auch die Buntheit der Duisburger Stadtgesellschaft. Somit sind insbesondere die Nicht-Kroaten eigeladen, sich auf die kroatische Kultur einzulassen und festzustellen, dass in Anlehnung an den offiziellen städtischen Claim „Duisburg echt cro“ ist.
